Zusammentreffen der Kinder und Familien im April 2018 in Kabul

Am Freitag dem 04.05.2018 fand das monatliche Zusammentreffen der Kinder und Familien in ihrem "NEST" in Kabul statt.

In den letzten drei Jahren haben immer wieder Frauen und Mädchen in unserem Büro in Kabul gefragt, ob wir ihnen Schneider- und Textilkurse anbieten könnten, um das Handwerk zu erlernen. Nun konnten wir diesem Wunsch im April 2018 endlich nachkommen.

Wir haben den Projektteilnehmerinnen empfohlen, Jutebeutel komplett aus Baumwolle zu nähen und auf dem Markt zu verkaufen. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass die Nutzung von Plastiktüten in der stark verschmutzten Stadt eingeschränkt wird.

Einerseits wird die Umwelt in Kabul momentan massiv durch den bei der Nutzung von Plastik entstehenden Abfall belastet. So werden z.B. die frischen und heissen Brote aus den afghanischen Bäckereien in sehr dünnen und billigen Plastiktüten transportiert. Hierbei lösen sich die Giftstoffe aus den Plastiktüten, haften am frischen Brot und werden verzehrt. Diese spezielle Gesundheitsgefährdung durch das belastete Brot wurde vor kurzem vom afghanischen Gesundheitsministeriums bekannt gegeben.

Die fertigen Baumwollbeutel sollen daher hauptsächlich in Bäckereien verkauft werden. Neben der besseren Umweltverträglichkeit ist die lange Haltbarkeit der Jutebeutel ein Plus.

Im Schreinerbereich unseres Strassenkinder- und Familienprojekts sind die Kinder und Jugendlichen nach wie vor sehr engagiert gewesen.

Im April haben sie einen grossen Tisch angefertigt. Dieser wurde für die Realisierung des Textil- und Nähkurses benötigt. Nun konnte der Schneiderkurs durch die tatkräftige Hilfe des Tischlerkurses eröffnet werden, und der neue Tisch wird von den Teilnehmerinnen täglich genutzt.

Die Tischlerschüler haben sich in der Fertigung von Holzwaren jeglicher Art mittlerweile großes Geschick angeeignet, und können sich beim Erreichen ihrer Volljährigkeit dadurch einen Job in der Stadt beschaffen.

Sieben Mädchen, die den Strassenkindern bis jetzt regelmäßig Nachhilfeunterricht gaben, haben in diesem Jahr ihr Abitur abgeschlossen. Sie alle möchten ihren Bildungsweg fortführen und nun eine Ausbildung als Hebamme beginnen. Deswegen haben sie bei KUFA e.V. und ASCRCO einen Antrag auf Förderung gestellt, damit ihre Kosten während der Ausbildung von uns getragen werden und sie im Ausgleich dafür weiterhin ihr Nachhilfeprogramm in Anspruch nehmen können.

Geschrieben am