Der Umzug verlief schnell und reibungslos. Langfristig wünschen wir uns ein eigenes Haus, haben aber noch nicht die Mittel dafür.
Unsere Kinder und Jugendlichen hatten sich schon lange eine eigene Bibliothek gewünscht. Nach einer Büchersammelkampagne ist es nun soweit, dass die Bibliothek Gestalt annimmt. Mehrere Verlage haben inzwischen zahlreiche Bücher dafür gespendet. Außer vorwiegend Kinderbüchern gibt es auch für Erwachsene (Eltern, Lehrer, Mitarbeiter) reichlich Lesestoff. Unsere Kinder hatten den Wunsch, der Bibliothek einen Namen zu geben. Den durften sie selbst bestimmen. Sie haben sich entschieden für: “Nadjafi – Bibliothek - Nadjafi, geistiger Vater der Straßenkinder”, (das klingt auf afghanisch etwas flüssiger).
In der Tischlerei wird fleißig an den Regalen für die Bücher gearbeitet. Leider dürfen im Moment nur die Jungen tischlern, wir hoffen sehr, dass das bald auch für die Mädchen möglich sein wird. Noch müssen wir darauf achten, dass bei einer Kontrolle Mädchen und Jungen getrennt sind.
Im Kunstunterricht liegt momentan ein Schwerpunkt im Malen mit Wasserfarben, was neu für die Kinder ist und ihnen ein ganz neues Farberleben ermöglicht. Dafür sind große Tische erforderlich, die von unseren Jugendlichen gebaut werden.
Für die Mädchen ist eine Näherei im Aufbau, die bei Interesse eines Tages natürlich auch von den Jungen genutzt werden kann.
Wir legen nicht nur Wert darauf, dass Jungen und Mädchen die gleichen Chancen erhalten sondern ermöglichen auch, dass Kinder aus allen Volksgruppen und Religionszugehörigkeiten gemeinsam unser Projekt besuchen. Leider fehlen uns die Hindu-Kinder weil alle Hindus aus Kabul geflohen sind, in der ganzen Stadt gibt es nur noch einen einzigen alten Hindumann.
Trotz aller wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind 26 Personen bei uns beschäftigt. Neben den 111 Kindern, die direkt zum Projekt gehören, kommen täglich 200 bis 250 Kinder zum Lernen. Alle bekommen täglich eine warme Mahlzeit. Der Unterricht findet nach wie vor in zwei Schichten statt. Die Kinder, die vormittags zur staatlichen Schule gehen, kommen am Nachmittag zu uns und umgekehrt. Zur Ausgabe der Halbjahreszeugnisse erhielten die besten Schüler traditionell kleine Geschenke.
Nach wie vor sind wir auf Spenden dringend angewiesen und bitten herzlich darum, uns zu unterstützen, damit wir so vielen Kindern wie möglich zu einer besseren Zukunftsperspektive verhelfen können.