Bericht April 2021

Wie in den Vorjahren ist unser Projektzentrum (Kashana) während des Ramadans geschlossen und die Kinder sind beurlaubt. Dennoch fanden gemeinsame Aktivitäten statt.

Seminar zum Ramadan (Fasten-Monat)

Zum Anlass des Ramadan-Monats hielt unsere Religions-Lehrerin Suita ein Seminar mit dem Titel "Ramadan und seine Werte" ab. Sie hat den Kindern und Mitarbeitern vor Ort die wesentlichen Werte vorgetragen, auf die es in der Fastenzeit ankommt. Dazu gehören: Almosen geben, anderen Menschen helfen, den Sinn für Menschlichkeit zu wecken und zu erhalten und die sozialen Werte des Fastens allgemein.

An diesem Seminar nahmen sämtliche Lehrerinnen und Lehrer sowie alle Schülerinnen und Schüler und ihre Erziehungsberechtigten teil. Zum Abschluss fand eine Frage-und-Antwort Sitzung statt, in der die LehrerInnen und SchülerInnen ihre Fragen zum Thema stellten. Nach dem Seminar bekundeten alle Teilnehmenden ihr Interesse daran, ein Seminar zu präsentieren, das sich auf ihr jeweiliges Schulfach im Kashana bezieht.

Verteilung von Nahrungsmitteln

Im Ramadan-Monat wurde abends von uns und unserer Partnerorganisation Essen zubereitet und auf den Straßen an bedürftige, obdachlose Menschen und Straßenkinder verteilt. Für die Verteilung dieser Mahlzeiten wurde das Geld genutzt, das normalerweise für die Mahlzeiten innerhalb unseres Kashanas bestimmt ist. Aber da unsere Einrichtung derzeit geschlossen ist und wir keine Verwendung für das Geld hatten, wurden die Mittel zum Zwecke der Versorgung der Notdürftigen genutzt.

Es sei darauf hingewiesen, dass in Afghanistan leider immer mehr Menschen in die Armut getrieben werden. Dies liegt daran, dass das Gehalt der Menschen nicht ausreicht, um sich selbst und die eigenen Familienmitglieder zu ernähren.

Selbst Polizisten kamen, um Essen und Trinken entgegen zu nehmen. Dieser Sachverhalt lässt einen staunen und verweist darauf, dass selbst Angehörige des Staatsapparates nicht genügend Gehalt von der Regierung erhalten, um die eigene Familie und sich selbst zu ernähren. Auch als Hüter des Staates erleiden sie das gleiche Schicksal wie alle anderen. 

Insgesamt wurde uns nach der Verteilung des Iftars im Ramadan umso mehr bewusst, dass dieses Land und dessen Schicksal nicht nur von Regierungsbeamten, sondern auch von Personen der Zivilgesellschaft (Nichtregierungsorganisationen) abhängig ist.

Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Situation auch nach dem Zufluss von Milliarden Dollar an Hilfsgütern aus westlichen und östlichen Ländern immer noch schlecht, und es besteht weiterhin dringender Bedarf, gegen Armut und Ungerechtigkeit zu kämpfen, um beides los zu werden.

Es versteht sich von selbst, dass die Verpackung und Verteilung der Lebensmittel für die Armen von unseren Kindern im Projekt durchgeführt wurde. So wurden sie sich der Probleme der Armut bewusst und konnten sich mit Empathie für die Ärmsten einsetzen, denen es teils noch schlechter geht als ihren eigenen Familien.

Auszahlung des Geldes

Am 11. und 12. Mai wurde das Geld vom April 2021 an die von uns betreuten Kinder und Familien verteilt, ebenso die Gehälter der Mitarbeiter. An beiden Tagen wurde für die Opfer des grausamen Attentats (Schule von Sayyid al-Shuhada) gebetet und innegehalten. 

Alle Mitarbeiter vor Ort wünschten den Kindern und ihren Erziehungsberechtigten ein frohes Eid (Beiram) Fest und glückliche Tage.

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