Mahnwache in Hamburg

Am Freitag, dem 08.08.2020, hielten wir von 14-20 Uhr eine Mahnwache vor der Europa-Passage in Hamburg für den Frieden in Afghanistan ab.

Zweck der Veranstaltung war es, vor allem die jüngere Generation für Aktionen im Dienste der Gerechtigkeit zu gewinnen. Uns ist wichtig, dass ihre Stimme für Gerechtigkeit laut bleibt, denn unsere Gedanken allein werden weder gehört noch gelesen. Wir wünschen uns, dass besonders die Afghanen auch zukünftig Aktionen wie Info-Veranstaltungen, Demos und Mahnwachen organisieren.

Auf der Veranstaltung wurden diverse Vorträge von verschiedenen Aktivisten unterschiedlicher Herkunftsländer zum Thema Frieden in Afghanistan gehalten. Denn was die Medien berichten, entspricht nicht der ganzen Wahrheit.

In Afghanistan herrscht seit mehr als 40 Jahren Krieg, weil das Land reich an wertvollen Ressourcen wie Kohle, Erdöl, Kupfer, Eisenerze, Lithium, Gold und Kobalt. Darüber hinaus bietet das Land einen wichtigen geopolitischen Standort für die Großmächte Russland und USA. Aufgrund dessen wird Afghanistan gezielt destabilisiert und seiner Ressourcen beraubt. Afghanistan hat beispielsweise das zweitgrößte Lithium-Vorkommen der Welt. Lithium ist für die Computerindustrie unverzichtbar. 

Es ist kein Geheimnis, dass in Afghanistan ein Stellvertreter-Krieg zwischen USA und Russland herrschte. Die CIA hat die Milizen, die gegen Russland kämpften, mit zahlreichen Waffen unterstützt. Die sogenannte „Operation Cyclone“ war eine der längsten und teuersten CIA-Operationen überhaupt. Aus diesen mit Waffen unterstützten Milizen sind später die Taliban entstanden. Diese waren für die USA später der offizielle Grund, Afghanistan mit ihren Truppen zu „stabilisieren“ und den Frieden im Land vermeintlich wieder herzustellen. 

Mittlerweile haben sich zahlreiche andere Länder mit ihrer vermeintlichen Friedensstrategie an diesem Krieg beteiligt und Truppen stationiert. Und bis heute ist der Frieden nicht hergestellt worden.

Ganz im Gegenteil: In diesem Jahr handelt die USA mit den Taliban in Afghanistan einen Friedensvertrag aus. Dort wurde bisher aber nicht die Lage in Afghanistan selbst besprochen, sondern nur verkündet, dass die Taliban keine Terroristen in die USA schicken dürfen. 

Um nochmal zu reflektieren: Nun wollen die USA mit den Taliban, der Ursache für ihren Einsatz in Afghanistan, einen Friedensvertrag schliessen, um dann einen Teil der US-Truppen abzuziehen, die es bisher nicht geschafft haben, dauerhaften Frieden zu gewährleisten. Scheinbar sind diese Terroristen für die USA, eines der fortschrittlichsten Länder in Sachen Kriegstechnologie, nicht zu besiegen. 

Der Vorsitzende und Gründer von KUFA e.V., Herr Rahman Nadjafi, bedauerte es sehr, dass er bei der Mahnwache nach 50 Jahren seines politischen Lebens nun zum ersten Mal aus gesundheitlichen Gründen nicht an Ort und Stelle teilnehmen konnte. Deshalb appellierte er an alle friedliebenden Menschen der Welt, den Afghanen auf einem echten Weg zum Frieden solidarisch beizustehen.

Hier können Sie das Video mit einem Aufruf von Rahman Nadjafi ansehen:
https://www.facebook.com/najia.afshari/videos/10218160131411040

Hier zwei Artikel zur Verschleierungstaktik der NATO im Bezug auf den Krieg in Afghanistan:
Der unsichtbare Krieg (ARD) 
(Kein) Krieg in Afghanistan? Die Verschleierungstaktik der NATO (WDR)

Geschrieben am