Frauen- und Waisenhaus Kabul

Das Frauen- und Waisenhaus von KUFA in Kabul wurde 2003 eröffnet und bot alleinstehenden Frauen und elternlosen Kindern ein neues Zuhause. Nach einem Streit mit dem "Roten Halbmond" Afghanistans musste die Einrichtung 2010 schließen.

Durch die Kriege in Afghanistan leben besonders Frauen in extremer Armut und sind sich nach jahrelanger Unterdrückung ihrer Rechte und Möglichkeiten auf ein selbstbestimmtes Leben kaum bewusst. Deswegen und aus Mangel an Ressourcen ist es ihnen nicht möglich, ohne Hilfe Entwicklungschancen wahrzunehmen. Mit der Renovierung des Gebäudes wird ihnen eine Einkommensmöglichkeit und Wohnraum gegeben. Kinder und Jugendliche erhalten hier eine Schulbildung und Frauen haben die Möglichkeit, in der hauseigenen Schneiderei zu arbeiten.

Die Frauen organisieren Alltag und Arbeit als Gemeinschaft, in der alle anfallenden Aufgaben nach einem Rotationsverfahren erledigt werden. Die Organisationsstruktur setzt sich zusammen aus einer Direktorin und einer Assistentin, die beide festangestellte Fachkräfte sind und Fremdsprachenkenntnisse besitzen, und fünf Unterabteilungen. Die Unterabteilungen bestehen aus Bildung, Nähen, Ernährung, Hygiene und Einkauf. Alle Unterabteilungen sollen von jeweils drei Frauen besetzt werden. Im Rotationsverfahren ist jede Frau für einen bestimmten Zeitraum für eine Abteilung verantwortlich.

Neben den oben genannten Aufgabenbereichen arbeiten die Frauen regelmäßig in ihrer Nähkooperative. Die Frau, welche die Funktion der Leiterin übernimmt, hat die Aufgabe, die Nähprodukte auf dem lokalen Markt in Kabul zu verkaufen. Als Abnehmer kommen zudem örtliche Regierungseinrichtungen oder private Auftraggeber in Frage. Wenn möglich soll sich der Verkauf nicht nur auf den lokalen Markt beschränken. Die Assistentin kümmert sich um den Produktionsablauf.

Zusätzlich sollen regelmäßige Schulungen stattfinden, die den Frauen zu Eigenständigkeit und Selbstverwaltung verhelfen. Sie sollen sich ihrer Rechte bewusst werden und somit ihr Leben selbstbewusst und selbstbestimmt innerhalb ihrer Gemeinschaft gestalten und nach außen tragen können.

Die im Frauen- und Waisenhaus lebenden Kinder und Jugendlichen erhalten in einem zweistöckigen Neubau Ausbildung in Englisch und Computerkenntnissen.

Nina Hagen übernimmt Schirmherrschaft

Die Schirmherrschaft für das "Frauen- und Waisenhaus in Kabul" hat die Künstlerin Nina Hagen übernommen. KUFA e.V. und alle Frauen und Kinder bedanken sich ganz herzlich bei Nina Hagen für ihr großes Herz!

Eine kleine Message von Nina Hagen:

Nina hagen kleinReligion ist zu lieben und zu helfen
Wie eine gute Mutter!
Ob du nun ein Moslem bist oder ein Jude
Ein Christ, ein Buddhist........ Oder ein Hindu.......
Ein Jogi, eine Blume, oder ein Gu - Ru! Du!!
Liebe ist Gott und Gott ist Liebe
Und er liebt
Dich............... !!!!

 

Bitte unterstützen Sie uns, damit wir vielen weiteren notleidenden Kindern und Frauen in diesem fernen Land helfen können!

Eure Nina Hagen, Berlin

Schließung des Projekts

Seit 2008 gab es einen Streit um das Gebäude. Obwohl der Nutzungsvertrag zwischen KUFA und dem Roten Halbmond unbefristet ist und KUFA die Auflösung der Nutzung überlässt, gab es den Versuch, in dem Gebäude des Waisenhauses ein Gästehaus für den Roten Halbmond einzurichten. Veranlasst wurde dies durch die damals neue Vorsitzende des Roten Halbmonds, Frau Gailani. Durch energische internationale Proteste konnten diese Bestrebungen abgewehrt werden.

Doch Anfang 2009 wurde das Waisenhaus ohne Vorwarnung auf Anweisung der afghanischen Regierung geräumt und das Gebäude dem Roten Halbmond überlassen.

Lesen Sie hier mehr über die Schließung des Projekts.

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