Sicherheit für die Mädchenschule Dehkepak

Durch die Erhöhung der Außenmauer wurde die Sicherheit der Schule erhöht.

Als wir im Jahre 2002 die Mädchenschule Dehkepak in Kabul besuchten, war diese nur eine Ruine. Wir fanden dort ein vom Krieg zerstörtes, feuchtes Gebäude ohne Fenster vor. Es gab weder Wasser, noch Sanitäranlagen, noch Bestuhlung und Schulmaterial, so dass die Mädchen auf dem feuchten Boden hockend unterrichtet wurden.

Trotzdem besuchten 1200 wissensdurstige Mädchen in zwei Schichten täglich diese Schule.

Da es seit 35 Jahren für KUFA ein Hauptanliegen war, Bildung, durch die ein konstruktiver Aufbau Afghanistans erst erreicht werden kann, zu fördern, beschlossen wir trotz knappen Budgets die Schule neben unserem Frauen- und Waisenhaus als zweites Projekt aufzunehmen. Als erstes sorgten wir für fliessendes Wasser und Strom, und Sanitäranlagen nach westlichem Standard wurden eingebaut. Zudem wurden Mobiliar und Schulmaterialien bereitgestellt.

Auf der Reise 2002 hat uns unser Mitglied, der Journalist, Autor, Waldorfpädagoge und Herausgeber der Flensburger Hefte, Herr Wolfgang Weirauch, begleitet. Als er wieder zurück nach Deutschland kam, hat er über die Flensburger Hefte und mit Vorträgen im Kreise der Waldorf-Schulen und -Institutionen, die Notlage dieser Schule bekannt gemacht und die Menschen zu Spenden aufgerufen.

Im Laufe der Jahre haben Schüler von fünf Waldorfschulen mit verschiedenen Aktionen den Aufbau der Schule unterstützt. Schüler einer 10. Klasse haben z.B. ein Jahr lang monatlich einen Euro von ihrem Taschengeld spendiert. Weiterhin hat das Institut Fernstudium-Waldorfpädagogik unter Vorsitz von Herrn Garbe eine Jahrespatenschaft von 500,-€ übernommen.

 

In diesem Jahr wurden mit der erwähnten Jahrespatenschaft und weiteren Spenden länsgst fällige und notwendige Baumaßnahme durchgeführt: zum Einen wurde die Außenmauer erhöht, zum Anderen wurden die beiden Wärterhäuschen, die bisher aus Metall waren, abgerissen und mit Backsteinen neu aufgebaut.

Die Erhöhung der Außenmauer ist eine wichtige Sicherheitsmaßnahme, um die Schule vor Angriffen der Taliban zu schützen. Diese sind erbitterte Gegner von Bildung für Frauen und Mädchen und haben schon einige Mädchenschulen überall in Afghanistan angezündet und sogar deren Trinkwasser vergiftet, sodass zahlreiche Opfger zu beklagen sind. Daher war die Erhöhung der Außenmauer eine wichtige Maßnahme. Außerdem ist so auch die enorme Lärmbelästigung von außen eingedämmt, was der Konzentration auf den Unterricht zugute kommt.

Patenschaften

Zum Schluss bringen wir ein Zitat von Wolfgang Weirauch aus dem Flensburger-Heft Nr. 77, welches er nach seiner Ankunft in Deutschland nach seiner Afghanistan-Reise in dem Flensburger-Heft Nr.77 schrieb, wir danken für seine Mitarbeit:

"In diesem Moment schießt mir der Gedanke durch den Kopf, ob es nicht für uns Menschen im reichen Westen Pflicht ist, irgendwo auf der Welt den Menschen der armen Länder zu helfen, und wie es wäre, wenn man Patenschaften zwischen deutschen und afghanischen Schulen organisienen würde. Ich habe diese Idee schon in Flensbung und in anderen Städten in Vorträgen dargestellt, und es sieht momentan so aus, als würde sich nach dem Sommer eine solche Idee in die Tat umsetzen lassen."

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