Bericht von der Jahreshauptversammlung 2019

Bericht über vierzig Jahre Jubiläum - im Dienste der Gerichtigkeit und im Dienste der Menschen in Not.

Gleich am Anfang der Sitzung begrüßte Herr Rahman Nadjafi ganz herzlich die Anwesenden und besonders die Ehrengäste, wie Dr.Wahid Nadjafi und seine Frau Frau Nafisa Nadjafi, Herrn Nasir Mehrin und und seinen langjährigen Freund und Unterstützer von KUFA e.V. Herrn Ahmadjan Amini. Er brachte seine Freude zum Ausdruck, mit den Anwesenden diesen Anlass feiern zu können und sagte: "40 Jahre im Dienste der Gerechtigkeit und 40 Jahre im Dienste der Not leidenden Menschen zu stehen ist ein langer und sehr verantwortungsvoller Weg. Aber wenn man mit Herz und Liebe dabei ist, erreicht man viel, obwohl dies angesichts der großen Not nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist."

Plenum

Herr Nadjafi hat in einer vierstündigen Rede mit zwei Pausen über die vierzig Jahre Arbeit von KUFA e.V. ausführlich berichtet und sie dokumentiert. Die Anwesenden hörten ihm sehr interessiert zu und applaudierten mehrmals.

Er bedankte sich bei allen Menschen sowie staatlichen und nicht staatlichen Institutionen, welche im Laufe der vierzig Jahre KUFA e.V. tatkräftig unterstützten und beigestanden haben.

Herr Stephan Schaar, Kassenwart, stellte den Kassenbericht vor. Er berichtete, dass alle größeren Ausgaben ausschließlich über die Bank abgewickelt worden sind, nur Dinge des täglichen Bedarfs wurden aus der Barkasse bezahlt. Die Einnahmen und Ausgaben des Jahres 2019 illustrierte Herr Schaar an einer Tafel.

Anhand der entsprechenden Unterlagen überprüften Herr Ahmadi und Herr Akbar den Kassenbericht und bestätigen dessen Richtigkeit. Der Bericht wird von unserem Steurberater fachgerecht fertig gestellt und an das Finanzamt übermittelt und im Januar veröffentlicht.

Frau Afshari berichtete über ihren zehntägigen Besuch in unserem Projekt "Straßenkinder und Familien" in Kabul. Sie sprach mit allen Kindern und Lehrern, nahm am Unterricht teil und besuchte die Werkstätten. Ca. 300 Kinder stehen auf unserer Warteliste und kommen täglich zusätzlich zu den 100 Kindern unseres Projekts in unser „Nest“. Wir können ihnen zwar Essen und die Teilnahme am Unterricht durch die Einstellung zusätzlicher Lehrer ermöglichen, aber unsere Mittel reichen nicht, sie ganz von der gefährlichen Arbeit auf der Straße zu befreien und ihre Familien so zu unterstützen, dass sie in die Lage kommen, ihre Kinder von der Straße fern zu halten und auch auf ideeller Ebene mitzuarbeiten.

Frau Afshari betonte, dass unsere bisherige Praxis weiter auszubauen ist, parallel zu der Hilfe für die Kinder auch die erwachsenen Angehörigen mit einzubinden, damit diese zum einen das Fernbleiben ihrer Kinder von der Straße akzeptieren und zum anderen ihre Entwicklung unterstützen und auch verstehen können und nicht von ihnen „überholt“ werden.

Um die Kinder von der Warteliste ganz aufnehmen zu können, brauchen wir dringend mehr Spender und so bitten wir Sie, in Ihrem Bekannten- und Freundeskreis für unsere Arbeit zu werben! Dafür danken wir Ihnen im Namen der Straßenkinder von ganzem Herzen!

Es ist enorm wichtig, dass wir parallel zu der Hilfe für die Kinder auch die erwachsenen Angehörigen mit einbinden können, damit diese zum einen das Fernbleiben ihrer Kinder von der Straße akzeptieren und zum anderen ihre Entwicklung unterstützen und auch verstehen können und nicht von ihnen „überholt“ werden.

Um die Kinder von der Warteliste ganz aufnehmen zu können, brauchen wir dringend mehr Spender und so bitten wir Sie, in Ihrem Bekannten- und Freundeskreis für unsere Arbeit zu werben! Dafür danken wir Ihnen im Namen der Straßenkinder von ganzem Herzen!

Payman Samandar berichtet über weitere Aktionen in diesem Jahr und begann mit der großartigen und erfolgreichen Kulturveranstalltung, welche KUFA e.V. am 27.03. diesen Jahres in dem wunderschönen Schloß Goßlerhaus, dem Sitz des "Hamburger Konservatoriums" in Blankenese mit geladenen Gästen durchführte. Den Gästen wurde ein informationsreiches Programm mit Kunst und Kultur geboten, welches von den Anwesenden mit großem Interesse verfolgt wurde.

Die handwerkliche Erzeugnisse der Kinder und Jugendlichen, wie z.B. ihre Kunstwerke aus Holz nach traditioneller Nuristanischer Art und ihre Ornamenten – Malereien, welche Frau Afshari vor einigen Tagen aus Kabul mitgebracht hatte, wurden ausgestellt und von Frau Afshari vorgestellt.

Ab 18 Uhr trafen die geladenen Gäste ein, welche wir und der Vorsitzende unserer Partnerorganisation SOS-Kinderdörfer weltweit, Herr Dr. Viyslozil, herzlich begrüßten.
Leider mußten einige Ehrengäste, wie z.B. der ehemalige Bürgermeister Herr Dr. Klaus von Dohnanyi, unsere Schirmherrin Nina Hagen, der alte Weggefährte Peter Maffay, und das Gründungsmitglied, der Rechtsanwalt Uwe Maeffert, ihre Teilnahme wegen Krankheit bzw. Tournee absagen.

Um 20 Uhr begrüßte Herr Rahman Nadjafi die Anwesenden zum zweiten Teil des Abends und bedankte sich bei ihnen für ihre Teilnahme an der Veranstalltung.

Der Hausherr des Konservatoriums, Herr Markus Menke, übernahm das Wort. Dieser wies auf die Parallelen der Ziele von KUFA e.V. und dem "Hamburger Konservatorium" hin. Schließlich forderte er die potenziellen Spender mit klaren Worten auf: "Wir bitten Sie, lassen Sie heute viel da! Sie können heute Abend auch viel mitnehmen!"

Danach kam  der Vorstandsvorsitzende der SOS Kinderdörfer weltweit Herr Dr. Vyslozil zu Wort und berichtete, wie die Zusammenarbeit von SOS-Kinderdörfer-weltweit mit KUFA e.V. zustande kam und über unser Projekt "Straßenkinder und Familien". Er erzählte, dass seine Organisation nicht selbst in Afghanistan tätig sein kann und warum er und SOS-Kinderdörfer auf der Suche nach unterstützungswürdigen Hilfsorganisationen für Afghanistan unter vielen Organisationen gerade KUFA e.V. ausgewählt hatte. Er sagte: "Um ganz sicher zu sein, haben wir zwei Assessments in Kabul durchgeführt. Unser Projektleiter Herr Andreas Papp berichtete, dass das KUFA-Projekt eines der besten sei, das er kennengelernt habe. Und er ist überall in der Welt für SOS-Kinderdörfer-weltweit unterwegs."

Im weiteren Verlauf des Abends im Goßlerhaus wurde ein vielfältiges Kultur- und Musikprogramm geboten. Wir gewannen mit der Unterstüzung von unserem Partner Herrn Dr. Vyslozil durch diese großartige Veranstaltung ein paar Freunde, die unsere Arbeit förderungswürdig finden und großzügig spendeten.

Herr Samandar berichtet über weitere Aktionen von KUFA  in diesem  Jahr:

Payman Samandar organisierte mit seinen Freunden wie auch in den vergangenen Jahren seine traditionellen Straßenmusikveranstaltungen unter dem Motto: "Straßenmusik für Straßenkinder in Kabul" an dem belebten Platz in der Hamburger Mönckebergstraße zwischen Karstadt und Europapassage. So konnten wir mit der Sprache von Musik wieder tausende Menschen auf die schlimme Lage in Afghanistan aufmerksam machen und einige hundert Euro an Spenden einnehmen.

Frau Ulrike Nadjafi las die Grußadressen von Frau Gudrun Hörmann vom Verein "Gutes tun" und von Herrn Dr. Vyslozil, Vorsitzender von SOS-Kinderdörfer weltweit, vor.

Grußadresse von Herrn Dr. Vyslozil

Lieber Rahman,
Liebe Mitglieder des KUFA Vorstands,
wir wünschen Euch für die bevorstehende Jahreshauptversammlung am 5.10.2019 viel Erfolg, einen profunden Austausch von Meinungen, spannende Ziele für das kommende Vereinsjahr und vor allem hoch solide Umsetzung in Kabul.
Das ist ein bisschen viel auf einmal ;)  aber wir kennen und schätzen Euch als tatkräftige und durch und durch engagierte Partner*innen.
Ich darf hoffen, dass der SOS-Vorstand hier in München auch für 2020 seine finanzielle Unterstützung von KUFA fortsetzen wird. Die Voraussetzungen dafür sind einmal mehr der KUFA Antrag an SOS, das Vorliegen einer geprüften Jahresabschlussrechnung des KUFA Vereins sowie eine Programm-Bilanz – was also konkret über KUFA in Kabul finanziert und ermöglicht wurde. Dieser Programm-Bericht soll der „impact“-, also Wirkungs-Logik folgen. WIeviele Kinder wurden pro Programm-Feld erreicht? Welchen Hintergrund haben diese Kinder? Welche Wirkung ist danach an diesen Kindern konkret beobachtbar – und gibt es dazu auch Wirkungen auf die Herkunftsfamilien bzw. auf Schulen und andere Partner in Kabul.
Trotz aller Widrigkeiten wendet sich in Kabul manches zum Besseren. Damit verbinden die SOS-Kinderdörfer weltweit die Erwartung, dass ab 2020 auch lokale Sponsoren für das Projekt angesprochen werden. Zunächst in kleinen, aber durchaus konsequenten Schritten. Wir könnten uns vorstellen, dass eine Person im Kabul Team mit einigen zunächst wenigen Stunden pro Woche gezielt auf mögliche finanzielle Partner zugeht.
Und bitte lasst uns wissen, ob und wie wir „die nachrückende Generation“ bei KUFA in Hamburg unterstützen dürfen. Ich möchte persönlich einen Beitrag leisten, damit Rahman nicht mehr so viel arbeiten muss und die Verantwortung fair aufgeteilt wird.
In Freundschaft und mit tiefer Anerkennung Eurer Leistung sende ich
die besten Grüße aus München, Wilfried

Grußadresse von Frau Hörmann

Lieber Rahman, liebe Vorstandsmitglieder von Kufa e.V., liebste Freundinnen und Freunde!
Ich werde den 08. September 2014 niemals vergessen! Das war der Tag, an dem ich dich lieber Rahman endlich  in Hamburg gefunden habe!!
Jahrelang war ich auf der Suche nach afghanischen Menschen für die die Menschenrechte und die Gewaltfreiheit das selbe Anliegen waren wie für mich. Endlich hatte ich Partner gefunden, die selbst in dem krisengeschüttelten Afghanistan an ein friedliches Miteinander ALLER  Menschen glaubten!!! Ich war endlich nach vielen Irrwegen angekommen!!!
Nun war es ein Leichtes Dr.Wilfried Vyslozil davon zu überzeugen, dass SOS Kinderdörfer weltweit mit gutem Gewissen in eure Projekte investieren kann!!! Er tut es nach wie vor mit ganzem Herzen!
Bei uns in Innsbruck geht das "Mittagstisch- Projekt" weiter! Nina hat dieses Plakat gestaltet! Wir freuen uns auf viele Gäste, denen wir natürlich beim Essen von euch und dem Straßenkinderprojekt in Kabul erzählen. Alle Spenden gehen direkt an die SOS -Spendenseite!!
Nun seid innig gegrüßt und gedrückt!!! DANKE dass es euch gibt!!! Alles Liebe Gudi

Es folgte die Entlassung des alten Vorstands und eine halbe Stunde Pause.

Wahl des neuen Vorstandes

Herr Nadjafi sagt, er sei sehr dankbar, wenn ein anderes Mitglied bereit wäre, den Vorsitz zu übernehmen, (aus Alters- und Krankheitsgründen). Alle 31 Wahlberechtigten haben ihn darum gebeten, für das nächste Jahr noch einmal den Vorsitz zu übernehmen.

Vorschlag Vorsitzender: Rahman Nadjafi: lässt sich aufstellen: 31 Ja Stimmen – 0 Nein - 0 Enthaltungen

Vorschlag erster stellvertretender Vorsitzender: Payman Samandar: läßt sich aufstellen: 31 Ja Stimmen – 0 Nein – 0 Enthaltungen

Vorschlag zweite stellvertretende Vorsitzende: Najia Afshari: läßt sich aufstellen: 31 Ja Stimmen – 0 Nein – 0 Enthaltungen

Vorschlag Kassenwart: Stefan Schaar: läßt sich aufstellen: 31 ja Stimmen – 0 Nein – 0 Enthaltungen

Vorschlag Schriftführerin: Ulrike Nadjafi: läßt sich aufstellen: 31 Ja Stimmen – 0 Nein – 0 Enthaltungen

Vorschlag Internetbetreuung und Berichterstatter: Carsten Hansen: läßt sich aufstellen: 31 Ja Stimmen – 0 Nein – 0 Enthaltungen

Vorschlag Grafiker: Bernhard Schillo: läßt sich aufstellen: 31 Ja Stimmen – 0 Nein – 0 Enthaltungen

Da es inzwischen sehr spät geworden war, nach 20 Uhr, und viele Mitglieder eine lange Heimreise antreten mußten, wurde beschlossen, dass das Aktionsprogramm und Verschiedenes bei der nächsten Vorstandssitzung besprochen werden soll.

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