Zu Weihnachten ein Dank an unsere Spender

Ein Weihnachtsgruß vom KUFA-Vorsitzenden Rahman Nadjafi.

Das Weihnachtsfest liegt in den dunkelsten Tagen des Jahres und viele Menschen spüren, dass es ein inneres Licht gibt, welches von der äußeren Dunkelheit nicht berührt wird und dass die Dunkelheit dieses Licht sogar noch heller scheinen lässt. So erblühen in der dunkelsten Zeit Mitgefühl und Liebe. Die Sehnsucht danach ist universell, alle Menschen, egal, welcher Religion sie angehören, sehnen sich danach. So auch unsere Straßenkinder in Kabul, die alle Opfer von Krieg sind und für die die Explosionen von Anschlägen noch immer zum Alltag gehören.

Wir danken Ihnen herzlich, dass Sie dazu beigetragen haben, dass sich unser „Straßenkinder und Familien“ - Projekt als ein Ort der Geborgenheit und der Bildung gut weiterentwickeln konnte, auch in Richtung Nachhaltigkeit, und dass in unserem „Nest“ (Kashana), die Saat gut aufgeht, wächst und gedeiht und das nicht allein im übertragenden Sinn: 

Auf dem Landstück, welches wir für unser Projekt pachten konnten, lernen und praktizieren unsere Kinder und Jugendlichen unter Anleitung eines Landwirts biologische Landwirtschaft und Gemüseanbau. Mit großer Freude verbringen die Kinder einmal in der Woche Zeit mit dem eigenen Anbau von Gemüse und auch Getreide. Es ist für sie ein wohltuendes Erlebnis, sich mit dem Boden, dem Aussähen, der Pflege und der Beobachtung der Pflanzen zu beschäftigen und als Krönung ihres eigenhändigen Schaffens schließlich zu ernten. Die Ernte in diesem Jahr war so gut, dass nicht nur unsere Küche im Projekt teilweise versorgt werden konnte, sondern die Kinder darüber hinaus auch noch Gemüse mit nach Hause nehmen konnten.

In der Schule kommen alle Kinder gut voran dank ihres eigenen Willens zum Lernen und des umfassenden Nachhilfeangebots in unserem Projekt. Einige Kinder sind Klassenbeste, ein Schüler sogar der Beste seiner Schule. Sieben Jugendliche haben ihr Abitur gemacht und ein Studium begonnen. 

KUFA e.V. unterstützt sieben junge Frauen, ihre Ausbildung zu Hebammen fortsetzen zu können mit einem Zuschuss. Die Kindersterblichkeit in Afghanistan ist sehr hoch, u.a. weil es viel zu wenig medizinisch ausgebildete  Hebammen gibt und so ist es von größter Wichtigkeit, dass mehr jungen Frauen ermöglicht wird, diesen oft lebensrettenden Beruf zu erlernen. Die von uns unterstützten Frauen werden nach Abschluss ihrer Ausbildung auch die Mädchen und Frauen unseres Projekts in gesundheitlichen Fragen beraten und Interessierte für die Hebammen Ausbildung vorbereiten.

Der Tischlerkurs erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. In diesem Jahr haben sieben Jugendliche erfolgreich ihre Ausbildung abgeschlossen und werden als Lehrer für den wachsenden Nachwuchs eingestellt. Mit Begeisterung, großem Geschick und Phantasie schaffen die jungen Tischler wahre Kunstwerke, die demnächst auch verkauft werden sollen, womit ein Schritt zur Nachhaltigkeit unseres Projekts getan wird, ebenso, wie in der Teppichweberei.

Auch sie ist sehr beliebt bei den Jugendlichen und den Frauen. Bisher sind zwei Teppiche fertiggestellt worden. Sie werden verkauft und von dem Erlös wird Wolle für weitere Teppiche gekauft.

Nach wie vor finden bei den monatlichen Treffen aller Kinder mit ihren erwachsenen Angehörigen im „Nest“ die traditionellen kleinen Seminare zu ethischen und gesellschaftlichen Themen statt mit dem Ziel, Gleichberechtigung und Toleranz auf allen Ebenen, freiem Denken, und Selbstbewusstsein zum Erblühen zu verhelfen und die internationalen Menschenrechte zu verinnerlichen.

Wir bitten Sie, uns auch weiterhin zu unterstützen damit wir das Bestehende festigen und mit langsamen Schritten beim Ausbau unseres „Nests“, vorangehen können, denn es gibt allein in Kabul noch über 200 000 Straßenkinder, die völlig auf sich allein gestellt sind.

So leisten Sie auch einen wichtigen Beitrag, Fluchtursachen innerhalb des Landes zu bekämpfen.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben eine gesegnete Adventszeit und ein frohes Weihnachtsfest im Namen aller Mitarbeiter in Kabul und in Deutschland sowie unserer Kinder und Familien in Kabul.

Mit lieben, herzlichen Grüßen

A..Rahman Nadjafi

Geschrieben am