Arbeitsbericht  von unserem Vorstandsmitglied Frau Afshari

Unser mutiges und aktives Vorstandsmitglied Frau Afschari reiste von 2. bis zum 12. März 2021 nach Kabul und besuchte dort unser Straßenkinderprojekt. 

Ziel des Besuchs war u.a. die Verbesserung der Koordination der gemeinsamen Arbeit von KUFA e.V. und unserer Partnerorganisation ASCRCO in Kabul.  

Es gibt derzeit zwei Projektzentren, die KUFA e.V. gemeinsam mit ASCRCO (Afghan Street Children Relief Charity Organization) in Kabul errichtet hat.  
Die 100 Kinder und Jugendlichen, die von KUFA e.V. unterstützt werden besuchen jeweils das Projektzentrum was in der Nähe ihres zu Hauses ist.

Froh können wir berichten, dass neun von den ehemaligen Straßenkindern, die bei unserem Projekt teilgenommen haben, die Schule erfolgreich beendet haben und darüber hinaus mittlerweile eingeschriebene Studenten sind. Davon sind fünf Jungs und vier Mädchen. Da wir diese Jungs und Mädchen monatlich finanziell weiterhin unterstützen, damit sie ihre Studienkosten bewältigen können, besuchen sie uns im Ausgleich einmal im Monat im Projektzentrum und geben  
den anderen Kindern und Jugendlichen verschiedene Workshops und Seminare wie z.B. zum Thema Kinder- , Frauen- und Menschenrechte, Nachhaltigkeit, jetzt aktuell Hygiene und darüber hinaus allgemeine gesellschaftliche Themen wie z.B. Demokratie und das Wahlrecht.

Die Straßenkinder in unserem Projekt können wir in drei Gruppen unterteilen.  
Zum einen die 100 Kinder, die noch die Schule besuchen. Die zweite Gruppe sind die sechs Studenten und die dritte Gruppe sind vier Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen.

Die ehrenamtliche Hauptverantwortung unseres Partnervereins ASCRCO hat Herr Samandar. Die anderen Koordinatoren unseres Straßenkinder-Projekts in Kabul sind Karim, Tabesh, Mirwais und Farid.  

Karim ist der Verantwortliche für die Finanzen und koordiniert den Kontakt zwischen ASCRCO und KUFA e.V.  

Tabesh ist angestellter Lehrer bei uns im Projektzentrum und Koordinator für die Lehrabteilung.  

Mirwais ist Koordinator der Handwerksabteilung in unserem Projektzentrum.  

Farid ist in erster Linie dafür zuständig alle Angelegenheiten, die die Kinder und Jugendlichen betreffen zu koordinieren. Das heißt, er kümmert sich darum zu kontrollieren, ob sie regelmäßig die staatliche Schule besuchen und hält hierfür stetigen Kontakt mit ihren Klassenlehrern. Im Projektzentrum selbst kontrolliert und koordiniert er sämtliche Abläufe, wie z.B. den Wechsel zwischen der Vormittags- und Nachmittagsgruppe an Kindern, die Ausgabe der Mahlzeiten am Morgen und am Mittag und ist darüber hinaus als Pausenaufsicht zuständig.  

Insgesamt haben wir 40 Angestellte. Darunter fallen LehrerInnen, AssistentInnen, Köchinnen, Büro-MitarbeiterInnen, Reinigungskräfte, Sicherheitsangestellte. Wir haben exakt 20 weibliche und 20 männliche Mitarbeiter in Kabul.

In beiden Projektzentren werden die Kinder und Jugendlichen vormittags und nachmittags unterrichtet. Die Kinder, die die staatliche Schule am Vormittag besuchen, kommen am Nachmittag zu uns ins Projektzentrum und die Kinder, die nachmittags die staatliche Schule besuchen, kommen am Vormittag zu uns. Beide Gruppen bekommen einmal am Tag eine warme vegetarische Mittagsmahlzeit (Reis mit einer Gemüsebeilage).

Bei uns im Projektzentrum erhalten die Kinder und Jugendlichen zusätzlich zu den regulären Bildungsfächern auch die Möglichkeit an einem Computerkurs und verschiedenen praktischen Kursen teilzuhaben, wie z.B. einem Kurs für Tischlerei, Elektrizität und Teppichweberei.  

Was ist das besondere an diesen beiden Projektzentren?

1. Unsere beiden Einrichtungen gehören zu den einzigen in ganz Afghanistan, wo die Kinder und Jugendlichen unabhängig vom Geschlecht miteinander lernen, spielen und essen. Generell werden Mädchen und Jungen in Afghanistan direkt nach der Grundschule bis zur Universität getrennt voneinander unterrichtet. Somit entspricht unsere fortschrittliche Arbeit in ganz Afghanistan derzeit eigentlich einem Tabu.

2. In unseren Projektzentren finden sich außerdem Kinder aus allen verschiedenen afghanischen Volksgruppen zusammen, was auch keine Selbstverständlichkeit im heutigen Afghanistan ist.  

3. Sehr besonders ist, dass sunnitische und schiitische Kinder zusammen bei uns lernen, essen und spielen und darüber hinaus sogar Kinder von anderen Religionen bei uns sind. Wir haben Kinder bei uns im Projekt, die der Sikh- und Hindu-Religion angehören.  

Najia Afshari hat eine Sitzung mit unsrem ganzem Kollegium vor Ort abgehalten. Das spezielle an unseren LehrerInnen ist, dass über die Hälfte von ihnen noch StudentInnen sind und somit die aktuellste Bildung genießen und diese direkt an unsere Kinder und Jugendlichen im Projekt weitervermitteln. Darüber hinaus findet zwischen den fertig studierten LehrerInnen und den noch Studierenden ein stetiger Austausch statt, von dem beide Parteien sehr profitieren und lernen.  

Außerdem hat Najia Afshari eine weitere Sitzung mit einigen Erziehungsberechtigten von den Kindern und Jugendlichen aus unserem Projektzentrum gehabt. Dort wurde sehr ersichtlich wie dankbar die Erziehungsberechtigten dafür sind, dass ihre Kinder solch eine gute Bildungsmöglichkeit unentgeltlich in Anspruch nehmen können. Die Eltern der Kinder, die bereits studieren, haben ihren Dank für die langjährige Hilfe ausgesprochen.
Die Erziehungsberechtigten selbst nehmen sehr gerne an Seminaren teil, auch wenn sie teilweise weit entfernt vom jeweiligen Projektzentrum wohnen, denn sie sind alle sehr wissbegierig und wollen stets sehr viel dazu lernen, um sich selbst für die Erziehung ihrer Kinder bestmöglich weiter  zu entwickeln.

Man sieht das sie alle samt sehr an die Vision unseres Projekts glauben und enormes Vertrauen mitbringen. Besonders für die Eltern der Mädchen ist es etwas sehr Besonderes. Denn es ist wie gesagt sehr untypisch, dass Mädchen und Jungs zusammen lernen. Die Mütter der Töchter teilten Najia Afshari ihr großes Vertrauen gegenüber unserer Arbeit vor Ort mit. Sie lassen ihre Töchter gerne in unserem Projekt, wo sie mit anderen Jungs zusammen lernen und spielen, auch wenn das sehr ungewöhnlich für Afghanistan ist, aber sie fühlen sich sehr wohl mit dieser Entscheidung, weil sie allen MitarbeiterInnen aus tiefsten Herzen vertrauen und die positiven Effekte auf die Entwicklung ihrer Kinder hautnah beobachten können.

Auch in Zukunft werden wir unsere ehemaligen Kinder und Jugendlichen in Kabul regelmäßig vor Ort besuchen, um das Projekt weiterhin auch immer besser zu entwickeln Darüber hinaus wollen wir noch mehr Projektzentren errichten, um möglichst viele weitere Kinder davon abzuhalten, weiter auf den Straßen Kabuls arbeiten zu müssen, damit sie in einem kindgerechten Umfeld aufwachsen.     

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