Weihnachten wird für uns alle in diesem Jahr ganz anders sein als sonst, die fröhlichen Familientreffen und Besuche bei Verwandten werden wegen der gefährlichen Ausbreitung des Coronavirus nicht möglich sein, Großeltern müssen auf den Besuch ihrer Enkel verzichten, aber Weihnachten ist das Fest der Geburt des Lichts und der Hoffnung und mit vereinten Kräften und Solidarität werden wir es schaffen, die Krise zu überwinden.
Unsere beiden Häuser in Kabul, (Kashana 1 und Kashana 2), mussten wir von März bis September wegen der rasanten Ausbreitung des Virus schließen. Die monatliche Unterstützung für die Kinder und die Gehälter für die Lehrer und sonstiges Personal wurden von unserem Projektleiter Herrn Rashed und dem Tischler-Lehrer Ajmal direkt zu den einzelnen Familien nach Hause gebracht, wobei noch einmal erklärt wurde, wie wichtig die Einhaltung der Kontaktbeschränkungen und das Tragen von Masken sind.
Mit großer Freude können wir berichten, dass keines unserer Kinder erkrankt ist.
Durch die Pandemie haben sich die Lebenshaltungskosten in Kabul dramatisch erhöht, so dass eine zusätzliche Unterstützung für die Kinder, Familien, Lehrer und Personal dringend notwendig wurde.
Aus unserem knappen Budget haben wir für diesen Zweck 5000,- € verwendet, auch das durch die Schließung der Kashanas eingesparte Geld wurde sowohl an die Kinder und Familien wie auch die Lehrer und das Personal des Kashana gleichmäßig verteilt.
Im Oktober öffneten sich wieder die Türen der Kashanas und Gott sei Dank kamen alle unsere Kinder und Lehrer gesund und voller Freude zum Unterricht.
Was uns und sicherlich auch Ihnen als Spender große Freude bereitet, ist, das sich zwei Liebende in unserem Projekt völlig frei und selbstbestimmt, was in Afghanistan keineswegs üblich ist, verlobt haben: Vor 5 Jahren nahmen wir das Straßenkind Ajmal in unser Projekt auf. Er hat mit Begeisterung und Talent die Ausbildung zum Kunsttischler bei uns gemacht und ist nun selbst seit einiger Zeit Tischlerlehrer im Kashana. Seit einigen Jahren verband ihn eine tiefe Freundschaft mit unserer Lehrerin Zohal, einer Studentin, die bei uns Ökologie unterrichtet. Aus der Freundschaft wurde Liebe und die beiden haben sich verlobt. Eine kleine Verlobungsfeier fand in unserem Kashana 1 statt.
Die Erziehung in unserem Projekt trägt gute Früchte, unsere Schüler wachsen zu wachen und selbstbewußten Menschen heran, einige studieren inzwischen erfolgreich.
Coronabedingt gingen in diesem Jahr wie bei allen Institutionen weniger Spenden ein. Deshalb bitten wir Sie herzlich, uns, soweit es Ihnen möglich ist, mit großzügigen Spenden, auch von Ihren Freunden und Familienangehörigen, zu unterstützen, damit wir auch weitere Straßenkinder mit Familien, die auf unserer Warteliste stehen, aufnehmen können und ihnen wie Ajmal Raum zur Entwicklung zu selbständigen, freien und gebildeten Menschen geben können.
Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Adventszeit und trotz Corona ein frohes und gesegnetes Weihnachten bei guter Gesundheit und voller Zuversicht.
Mit herzlichen, besten Grüßen
Ihr
Rahman Nadjafi
Vorsitzender