Treffen der Vereine bei KUFA e.V

Zusammenfassung des Treffens von KUFA, ASCRO, „Gutes Tun“ und SOS Kinderdörfern am 13.12.2017 in unserem Büro in Hamburg.

Anwesende: Rahman Nadjafi, Payman Samandar, Baqi Samandar, Ulli Nadjafi, Najia Afshari, Katharina Ebel, Gurdun Hörmann, Ingrid Foidl, Karsten Hansen, Denise Lösing

Rahman begrüßt alle ganz herzlich und betonte, dieses Treffen sei ein historischer Moment, da die beiden Partnerorganisatonen (KUFA e.V. und ASCRO aus Kabul) mit den SOS Kinderdörfern und dem Verein „Gutes Tun“ zusammen kommen.

Er begrüßte „unseren Engel Gudrun“ und erzählte von der tollen Freundschaft zwischen KUFA e.V. und Gutes Tun e.V., und betonte noch einmal das große Vertrauen, dass Gudrun KUFA e.V. vor vier Jahren entgegengebracht hat, sowie ihr großes Herz für die Menschen in Afghanistan,

Rahman berichtete davon, dass in Kabul vor Ort eine Partnerorganisation gegründet wurde („ASCRO - Afghanistan Street Children Relief Organisation“), in der Baqi Samandar den Vorsitz hat. Die Gründung der Partnerorganisation war notwendig, um Gelder beim BMZ zu beantragen. Die Vereine haben eine gemeinsame Kasse und stehen in regelmäßigem Kontakt, um alle Vorhaben zu besprechen und gemeinsame Entscheidungen zu treffen.

Rahman erzählte, dass Gudrun uns vor 4 Jahren wieder Hoffnung gemacht hatte, unser Projekt in Afghanistan weiter aufrecht zu halten. Sie hatte die Unterstützung durch ihren Verein angeboten, und machte uns anschließend mit den SOS Kinderdörfern und deren Vorsitzenden Herrn Dr. Vyslozil in München bekannt. Dieser hatte sich dann mit KUFA in Verbindung gesetzt.

Herrn Dr. Vyslozil konnte heute leider nicht zu unserem Treffen kommen. Rahman berichtete, wie sie sich vor 4 Jahren in seinem Büro in Hamburg kennen gelernt haben, und wie sich daraus eine tolle Zusammenarbeit ergeben hat.

Zu diesem Zeitpunkt konnten wir die damals 40 Kinder nicht mehr finanziell unterstützen, wir brauchten Platz, hatten kein Haus. Die Treffen wurden damals einmal im Monat in Restaurants oder ähnlichem Lokalitäten abgehalten. Baqi Samandar hat auf den Straßen Kabuls mit wenig Mitteln versucht, Kontakt zu Straßenkindern in Kabul aufzunehmen. Er ist Drucker und hat einen Druckerkurs für Kinder angeboten, für 400 Dollar im Monat hat KUFA dies unterstützt.

Dann fragte Rahman Baqi, ob er die Leitung des Projekt übernehmen würde.  Er sagte zu, dies ehrenamtlich zu machen.

SOS Kinderdörfer half zunächst mit 9000 € für die ersten Schritte. Insgesamt haben wir über die letzten Jahre 160.000 € von den SOS Kinderdörfern bekommen. Die Idee dahinter: SOS geht indirekt über KUFA nach Afghanistan. Die Strategie ist, das Bestehende zu festigen und dann langsame Schritte nach vorne zu machen.

Das Thema Nachhaltigkeit, ist eines der zentralen, zukünftigen Themen der Organisationen. Es sollen Produkte vor Ort hergestellt werden, die dann in Deutschland verkauft werden sollen. Es soll zunächst geprüft werden, ob diese Produkte hier verkäuflich sind, um nicht unnötig Geld zu verschwenden.

Von den SOS Kinderdörfern war Katharina Ebel bei unserem Treffen anwesend. Sie wird im nächsten Jahr nach Kabul reisen und die Organisation vor Ort in verschieden Bereichen unterstützen und Mitarbeiter schulen.

Ein hanz herzliches Willkommen ging auch an Baqi Samandar, den seelischen Vater des Zentrums in Kabul. Rahman betonte, wie wichtig er für die Kinder und das gesamte Projekt sei. Ohne ihn wäre es nicht möglich, so in Kabul mit den Straßenkindern zu arbeiten.

Frau Afshari verteilt als Anerkennung für besonder Dienste und als Dankeschön Ehrenurkunden an Gurdrun, Dr. Vyslozil (stellvertretend an Katharina) und Baqi Samandar.

Wir versuchten, telefonisch Kontakt zu Dr. Vyslozil aufzunehmen, was leider nicht klappte. Es wird ein Whatsapp Video verschickt, indem Rahman sich noch einmal persönlich bei Dr. Vyslozil bedankt. 

Baqi Samandar hat einige Holzarbeiten mitgebracht, Kerbkunst, die von den Kindern hergestellt wurden und als Geschenke übergeben werden.

Dr. Vyslozil‘s Vorschlag, neben Payman eine zweite Person als Unterstützung zu haben, wurde nun in die Tat umgesetzt: Denise Lösing hatte bereits im November ihre Tätigkeit bei KUFA e.V. aufgenommen.

Denise stellt sich vor. Ihre Tätigkeit wird sich insbesondere darauf richten, Anträge zu stellen und öffentliche Gelder zu beantragen (BMZ, CIM). Zudem wird ihr Augenmerk darauf liegen, Stiftungen für unser Projekt in Kabul zu gewinnen.

Der Verein „Gutes Tun“ ist mit der Anstellung von Denise auf Basis von 450 € einverstanden und sieht dies als sehr hilfreich an.

Denise wird ein Bengo Seminar besuchen, um die „Denkweise“der öffentlichen Stellen besser zu verstehen und einen Überblick über die Verfahrensweise zu bekommen. Payman und Denise werden dieses Seminar zusammen belegen.

Katharina betont, wie wichtig es ist, vor Ort eine Buchhaltung zu haben und ein Kassenbuch zu führen. Es muss klar sein, wo jeder Cent hinfließt. Jede Zahlung muss belegt werden, da sonst Rückforderungen drohen.Sie soll Karim vor Ort schulen, um eine korrekte Buchhaltung zu gewährleisten.

Um mit unvorhergesehenen Ereignissen umgehen zu können, haben wir Rücklagen in Höhe von ca. 40.000 € gebildet.

Rahman stellt Najia Afshari vor, die unseren Verein über eine Patenschaft für ein Hindukind kennenlernte. Sie ist sehr engagiert für Afghanistan, und wickelt den gesamten afghanischen Schriftverkehr ab.

Payman und Baqi Samandar haben notiert, was wir an Projektkosten haben, und  wieviele Kinder noch dazu kommen können.

Es wird beschlossen, vor Ort nachhaltige Strukturen aufzubauen. Um berufsbildende Maßnahmen umzusetzen, sollen Netzwerke mit Firmen und Organisationen vor Ort aufgebat werden, bei denen die Kinder Praktika und Ausbildungen machen können.

Wir entwickeln momentan einen Flyer zu den Themen „Familienstärkung, Frauen und Kinder stärken, friedensschaffende Maßnahmen“.

Katharina bietet regelmäßigen telefonischen Kontakt an, um uns zu unterstützen.

Dr. Vyslozil wollte in Blankenese das Gosslarhaus ansprechen. Es soll dort ein Konzert stattfinden mit Eda und Saleem. Diese Aktion ist noch in Planung, soll aber bald umgesetzt werden.

Um 12:30 gibt es sehr leckeres afghanisches Essen. Vielen Dank an Ulli und Rahman für dieses köstliche Buffet!

In lockerer Runde, bei Kaffee und Kuchen werden noch 2 Themen besprochen.

1. Es ist für 2019 geplant, dass Abdullah nach Kabul ins Zentrum geht, um dort seinen Auslandsdienst zu leisten. Es wird diskutiert, ob dies zu Problemen führen könnte. Er könnte als Flüchtling, der nun in Österreich lebt und auch die österreichische Staatsbürgerschaft hat, eine falsche Botschaft an die Kinder geben. Ob Abdullah nach Kabul geht, muss noch überlegt werden.

2. In den nächsten Jahren soll KUFA ein Grundstück erwerben, um das Bestehen des Zentrums zu sichern. Rahman hatte in der Vergangenheit bereits eine bittere Erfahrung gemacht: Das auf einem gepachteten Grundstück errichtete Gebäude des Frauen- und Waisenhauses von KUFA e.V. wurde enteignet. Die Einrichtung musste praktisch „über Nacht“ geschlossen werden. Die Frage der Grundstückberechtigung spielt eine große Rolle, um Gelder beim BMZ zu beantragen.
 
Das Thema „Grundstück“ wird beim Treffen am 19.12.2017 noch einmal mit Herrn Dr. Vyslozil besprochen.

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