Ein Lehrerzimmer für die Deh Kepak-Schule, 100 Bänke und 1000 Lehrbücher für die Schule in Argo Badachschan

Ein Rückblick auf Projekte von KUFA e.V.

KUFA hat seit seiner Gründung 1980 die Bildung und Ausbildung der Flüchtlingskinder- und Jugendlichen, zunächst in Peshawar Pakistan, wohin zu der Zeit hunderttausende Afghanen geflüchtet waren, zu einem der Schwerpunkte seiner Hilfsarbeit gemacht. Damals begannen wir, in einigen Flüchtlingslagern beim Aufbau von Schulen und Ausbildungsstätten mitzuwirken. Bei Bedarf wurden Schüler wie Lehrer, besonders die Frauen, von unserer Frauen- und Kinderklinik medizinisch versorgt und ihnen wurde mit Schulmaterial, Kleidung und Nahrungsmitteln geholfen.

1986 begleitete uns Peter Maffay nach Peshawar. Mit seiner Unterstützung war es uns möglich, beim Ausbau und der Fortführung einiger handwerklicher Ausbildungsstätten, wie z.B. einer Teppichweberei mitzuwirken.

Auch als wir 2002 unsere Hilfe und Projektarbeit von Peshawar nach Kabul übertrugen, lag weiterhin der Schwerpunkt unserer Arbeit auf der Bildung und Ausbildung von Kindern und Frauen.

Auf die Reise 2002 nach Kabul begleitete uns unser Gründungsmitglied und Kassenwart, Herr Ole Ohlenbostel und der Waldorfpädagoge und Herausgeber der „Flensburger Hefte“, Herr Wolfgang Weihrauch, welcher im Jahr 2003 eine Spendensammlung in Form von Schülerprojekten initiierte, die seither jährlich an verschiedenen Waldorfschulen in Deutschland stattfinden. Als Lehrer nahm er direkten Einfluss auf die Ausgestaltung dieser Maßnahme, die den Schülern sowohl einen Einblick in die Situation in Afghanistan ermöglichte als auch zur Bildung eines Bewusstseins für die Problematik führte. Über Briefkontakt kommunizierten die Schüler direkt mit den betroffenen Kindern in der Mädchenschule Deh Kepak, der die gesammelten Gelder zugute kamen.

Waldorfschulen aus Flensburg, Kaltenkirchen, Schwerin und Siegen haben sich mit Projekten wie „Benefiz-Flohmärkten“ und Spendensammlungen an der Aktion beteiligt. Über Herrn Weihrauch fanden wir aus dem Kreise der Rudolf Steiner Schulen eine Reihe der Spender und Paten, darunter die Instition Fernstudium Waldorfpädagogik und deren Vorsitzenden, Herrn Garbe. Letztere übernahm eine Patenschaft für die Mädchen- und Jungenschule Deh Kepak und unterstützt diese bis heute jährlich mit einen Betrag von 500,00 €.

Die Deh Kepak.Schule haben wir von Grund auf renoviert, mit Wasser versorgt und moderne Sanitäranlagen mit fliessendem Wasser eingerichtet.

Mit dem Patenschaftsgeld vom Fernstudium Waldorfpädagogik und persönlichen Spenden der Familie Garbe und Herrn Weihrauch konnten wir dieses Jahr einen Raum zum Lehrerzimmer ausbauen.

Auch in unserem Frauen- und Waisenhaus wurde von Anfang an ein Schwerpunkt auf Bildung und Ausbildung gelegt. Frauen bekamen einen Schneiderraum, in dem sie Schneidern, Nähen, Häkeln und verschiedene feinhandwerkliche Arbeiten erlernten.

Die Kinder wurden in der Nähe unseres Frauen- und Waisenhauses in einer Schule untergebracht, erhielten aber auch zusätzlich in dem Waisenhaus Nachilfeunterricht.

Weiterhin haben wir auf dem Gelände des Frauen- und Waisenhauses ein zweites Haus mit 10.0000,00 USD als Ausbildungsstätte ausgebaut, in der unsere Waisenkinder und auch die Kinder und Jugendlichen aus der Umgebung Computerkenntnisse und Fremdsprachen erlernten. In der unteren Etage wurde ein Raum zur Ausbildung von Tischlern vorgesehen.

Die Schülerinnen und Schüler im Katastrophengebiet Argoi, Provinz Badachschan, bekamen Sitzbänke und Lehrbücher

Über die schlimme Katastrophe in Argoi haben wir in unserm vorigen Beitrag berichtet. Die Schlammlawinen haben dort nicht nur dreitausend Häuser unter sich begraben, sonder liessen auch die Schule von der Erdoberfläche verschwinden. Gleich am ersten Abend war unser Herr Samandar an Ort und Stelle anwesend. Wir haben ihm während der letzten vier Wochen insgesamt 7000,00 USD zur Verfügung gestellt. Davon wurden 4000,00 USD für sofortige Hilfsmaßnahmen für Bedürftige ausgegeben.

Für die restlichen 3000,00 USD wurden hundert Sitzbänke fertig gestellt und 1000 Exemplare Lehrbücher gekauft. Herr Samandar, der großen Wert auf Bildung legt, sorgte dafür, dass dort keinen einzigen Tag der Unterricht ausfiel. Zuerst ließ er den Unterricht unter offenem Himmel stattfinden und nannte dies "Wüstenschule". Dann wurden einige Zelte besorgt, so dass der Unterricht nun darin weiter geführt werden konnte. Da die Schüler aber auf dem Fußboden sitzen mussten, beauftragte er drei Junge Tischler aus Kabul, hundert Bänke herzustellen. Auch um die Lehrbücher kümmerte sich Herr Samandar.

Bild: Dankschreiben von Herrn Samandar an KUFA e.V. und seine Mitarbeitern
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