Zu Weihnachten grüßen wir Sie mit einem wahren Weihnachtsmärchen

Es war einmal ein alter Mann, der allen Wohlstand aufgegeben hatte, um armen Menschen zu helfen. Er hatte einen Freund in einem fernen Land, der viele gute Menschen sammelte, von denen ein jeder etwas Geld gab, ihm dabei zu helfen.

Für neunundvierzig der ärmsten Kinder konnte so gesorgt werden, für mehr reichte das Geld nicht.

Eines Abends ging nun der alte Mann, den inzwischen viele arme Menschen kannten, an einem Gasthaus vorüber, an welchem er ein Schild sah: Leckeres, warmes Brot und Kabab. "Hier werde ich einkehren und essen", sagte sich der Mann und so betrat er das Gasthaus und bestellte sein Essen. Als es ihm gebracht wurde, kam ein etwa zwölfjähriges Mädchen herein. Es ging zu dem Mann und sagte: "Onkel Baqi, möchtest du ein Paar Strümpfe kaufen?" Der alte Mann fragte das Mädchen nach seinem Namen. "Sahra", antwortete es. „Setz dich zu mir, Sahra, und iß mit mir, und dann erzähle mir deine Geschichte." Gern nahm das Mädchen die Einladung an und erzählte, dass es auf der Straße Strümpfe verkauft, weil seine Familie sonst nicht genug zum Essen hat. Der Mann kaufte alle Strümpfe, die das Mädchen bei sich hatte.

Dann kam ein kleiner Junge herein, der sechs oder sieben Jahre alt war. Er ging zu den Beiden und fragte den Mann: "Bitte, darf ich deine Schuhe putzen?" Auch ihn fragte der alte Mann nach seinem Namen, bat ihn zu Tisch und bestellte ihm etwas zu essen. Beim Essen fragte er Zabi, so hieß der Junge, warum er so spät noch auf der Straße sei und Schuhe putzt. Der kleine Junge antwortete so wie das Mädchen und fügte hinzu, dass es sehr anstrengend sei, Geld mit Schuheputzen zu verdienen. "Verkauf doch Strümpfe, so wie ich!" sagte das Mädchen. Der alte Mann gab dem kleinen Jungen seine eben erworbenen Strümpfe mit den Worten: "Bitte, hier hast du einen Anfangsbestand für einen Strumpfhandel." Alles Geld, was er in der Tasche hatte, gab er den beiden Kindern, und gemeinsam verließen sie das Gasthaus. Der alte Mann ging fort, und sah auf seinem Weg noch viele Kinder wie Sahra und Zabi. Er wurde sehr traurig, weil alle diese Kinder Hilfe brauchten und er ihnen nicht helfen konnte. So betete er und hoffte auf ein Wunder.

Und tatsächlich geschah etwas außergewöhnliches. Der liebe Gott schickte einen Engel in Gestalt einer lieben Dame zu seinem Freund in dem fernen Land, die eben solchen Kindern helfen wollte. Diese freundliche Dame wiederum brachte einen guten Menschen in sein Haus, der ebenfalls diesen Kindern helfen möchte und der auch große Möglichkeiten dazu hat. Er unterstützte fortan die Freunde und gab so großartige Hilfe, dass Sahra und Zabi und noch viele weitere Kinder der Straße in Obhut genommen werden konnten, so dass die Zahl derer, deren Not beendet wurde, nun auf hundert angewachsen ist. Auch kann der alte Mann nun warme Kleidung und Brennholz für alle diese Kinder und ihre Familien für den nahenden Winter kaufen.

Der "Engel in Menschengestalt" ist die liebe Frau Gudrun Hörmann aus Wien. Sie gründete vor drei Jahren den Verein "Gutes Tun", der die Ayas-Stiftung und zwei Wohngemeinschaften für afghanische Jugendliche, welche von SOS-Kinderdörfer-Weltweit betreut werden, unterstützt und nun seinen „Wirkungsgrad“ erweitern möchte. Auf der Suche nach einem geeigneten Partner stieß Frau Hörmann auf unsere Internetseite und sah in unserer Arbeit die Verwirklichung ihrer Ziele. Sie trat die lange Reise von Wien nach Hamburg an und besuchte uns. Sehr angetan von unserer Arbeit begeisterte sie Herrn Dr. Vyslozil, ein Vorstandsmitglied von SOS-Kinderdörfer-Weltweit, mit dem sie seit Jahren zusammenarbeitet, von KUFA, woraufhin er uns und Vertreter von "Gutes Tun" in sein Hamburger Büro einlud.

Das Gespräch wurde in einer sehr herzlichen Atmosphäre geführt. Herr Nadjafi fasste die fünfunddreißig jährige Arbeit von KUFA kurz zusammen und erzählte von der zur Zeit angespannten Finanzlage und auch über zukünftige Pläne und die dafür fehlenden Mittel. Darauf sagte Herr Dr. Vyslozil: „Da wir davon überzeugt sind, dass Sie eine sehr gute Arbeit leisten, wollen wir KUFA mit unseren ideellen und finanziellen Möglichkeiten zur Seite stehen.“. Das beinhaltet, dass unsere Rückstände von diesem Jahr ausgeglichen und die Mittel für die Erhöhung der Anzahl der Straßenkinder in unserem Projekt auf hundert, noch in diesem Jahr zur Verfügung gestellt werden. Auch langfristig wird SOS-Kinderdörfer-Weltweit ein starker Partner an unserer Seite sein. "Gutes Tun" rief seine Spender bei einer Aktion zum Martinstag dazu auf, für KUFA zu spenden. Der Erlös wird zur Anschaffung von Winterkleidung und Brennmaterial für unsere Kinder verwendet. Auch weiterhin wird uns dieser Verein partnerschaftlich beiseite stehen. Mit der Gewinnung dieser beiden Organisationen erhält KUFA und damit die Straßenkinder und deren Familien ein großartiges "Weihnachtsgeschenk", für welches wir unendlich dankbar sind.

Unseren Kindern geht es sehr gut, fast alle Schüler und Schülerinnen haben gute Noten in der Schule, einige schaffen sogar ihre Klasse als Primus oder Zweiter. Die Einführung einer Auszeichnung verbunden mit einem kleinen Geldpreis für die besten Schüler trug enorm zur Motivation aller bei. Wie immer treffen sich einmal im Monat unsere Straßenkinder und ihre Begleiter bei Herrn Baqi Samandar, der so etwas wie ihr seelischer Vater geworden ist, um gemeinsam zu essen, sich mit verschiedenen Themen, z.B. den Rechten der Kinder, zu beschäftigen und um ihre monatliche finanzielle Unterstützung in Empfang zu nehmen.

Im Rahmen unseres Arbeitsschwerpunkts, Kinder zu Bildung zu führen, unterstützen wir seit Jahren die Mädchenschule Deh Kepak. In diesem Jahr konnten wir mit Hilfe des Patenschaftsgeldes für diese Schule von "Fernstudium Waldorfpädagogik" und mit Spenden der Familie Garbe und von Herrn Weirauch ein dringend benötigtes Lehrerzimmer ausbauen und einrichten.

In diesem Jahr traf das Land neben dauerndem Krieg eine schreckliche Naturkatastrophe in Argo Badachschan. Als Soforthilfe hatte KUFA Herrn Samandar 7000 USD über Western Union zur Verfügung gestellt. 4000 davon wurden für erste Hilfsmaßnamen für die Überlebenden verwendet. Die restlichen 3000 USD wurden für die Schule ausgegeben.

Am 02.08.2014 veranstalteten wir gemeinsam mit der Gesellschaft für bedrohte Völker eine Mahnwache am Hamburger Hauptbahnhof und am Brandenburger Tor in Berlin mit unserer dortigen Ortsgruppe zum Gedenken an alle zivilen Opfer der aktuellen Kriege.

Seit einigen Monaten hat KUFA nun auch eine Ortsgruppe in München. Sie wurde gegründet von Frau Aryan Ahmadi, die sofort mit Aktivitäten begann und eine Spendenaktion in einem Münchner Gymnasium durchführte. Dabei wurden 622,- € eingenommen.

Mit Freude berichten wir auch von der Aktion unseres jüngsten Mitglieds, Thavid Nadjafi aus Berlin. Er ergriff die Initiative und fertigte Plakate und Flugblätter an, die er an ausgewählten Orten anbrachte bzw. verteilte. Dabei suchte er das Gespräch mit Passanten und sammelte Spenden für KUFA. Es geschieht nicht oft, dass ein Jugendlicher derartige Eigeninitiative ergreift, um bedürftigen Menschen zu helfen, weshalb seine Aktion hier Erwähnung findet.
Eine besondere Würdigung unserer Arbeit erfuhren wir durch die Anfrage des Schulbuchverlages Westermann Schroedel, KUFA neben Misereor und Welthungerhilfe in einem Schulbuch mit dem Titel "Mensch und Politik" in dem Kapitel "Können NGOs Frieden schaffen?" mit Photos vorstellen zu dürfen. Wir begrüßen dies und sehen darin insofern eine Bestätigung unserer Tätigkeit, dass den deutschen Schülern unsere Arbeit in Afghanistan als eine Frieden schaffende vorgestellt wird.

Liebe Paten und Spender,
Herzlich bitten wir Sie darum, in Ihrem Familien- und Freundeskreis für uns weitere Unterstützer und Paten zu gewinnen, damit wir noch vielen Menschen in dem fernen Land helfen können. Das Elend dort ist sehr groß.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie eine besinnliche Adventszeit und ein glückliches Weihnachtsfest voller Liebe.

Mit lieben, herzlichen Grüßen,
Ihr Rahman Nadjafi

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