Treffen der Kinder und Familien im März 2015

Zum monatlichen Treffen der Familien in unserem Gebäude in Kabul waren 70 Kinder und deren Familien angemeldet, 80 sind gekommen.

Der Tag begann damit, dass die Kinder aus Texten und Büchern vorgelesen haben. Danach fand ein reger Austausch über das Vorgelesene zwischen den Kindern statt. Weiterhin erzählten die Kinder von ihren Erlebnissen in der Schule und was sie Neues gelernt haben.

Der zweite Teil des Programms war der bildenden Kunst gewidmet. Eine Studentin der Universität Kabul leitete den Workshop. Unter ihrer Anleitung haben die Kinder Bilder gezeichnet. Die Grundlagen des Zeichnens sind ihnen in vorigen Sitzungen beigebracht worden.

Es folgte das Präsentieren von Erzeugnissen der Kinder, deren Herstellung sie in der Tischlerei erlernt und erarbeitet haben. Im Hinblick auf die Tatsache, dass diese Kinder noch vor vier Monaten auf den Straßen als Schuhputzer, Autowäscher oder als Bettler tätig waren, sind ihre Fortschritte binnen kurzer Zeit beachtlich. Durch Erlernen dieses Handwerkes können einige der Jugendlichen ihren Lebensunterhalt bald selbst bestreiten.

Die Begeisterung, die Begabung und der Fleiß der Jugendlichen gibt die Hoffnung, dass sie einmal dazu beitragen können, dass Holzerzeugnisse (Möbel, Fenster Türen u.s.w.), welche heute vorwiegend aus Pakistan, Indien und anderen Ländern importiert werden, in Zukunft aus eigenem Holz im eigenen Land hergestellt werden können, was eine Verbesserung der Wirtschaft und die Schaffung neuer Arbeitsplätze bedeuten würde.

Unsere kleine Schneiderei befindet sich im Aufbau. Viele Mädchen freuen sich schon darauf, unter Anleitung einer ausgebildeten Schneiderin nähen zu lernen. Sowohl die Schneiderei wie auch die Tischlerei stehen Jungen und Mädchen zur Verfügung.

Ein wichtiges Thema bei diesem Treffen war das Gespräch mit den Mädchen und Jungen über deren Schulsituation. Zur Beseitigung eventueller schulischer Probleme wurden ihnen sämtliche Hilfestellungen angeboten.

Es war erfreulich zu beobachten, dass sich der psychische Zustand der ehemaligen Straßenkinder etwas verbessert hat. Desweiteren sind sie mittlerweile in der Lage, sich besser zu artikulieren. Auch konnten wir mit Freude feststellen, dass sie höflicher und bessere Zuhörer geworden sind. Was zudem positiv zu bewerten und von enormer Bedeutung ist, ist die Tatsache, dass sich diese Kinder als wertvolle Menschen ansehen und sich für sich selbst aber auch für die Gesellschaft verantwortlich fühlen. Sie sehen sich als Teil der Gesellschaft.

Zu Beginn des Schuljahres 1394 (2015) wurden die Schulen unserer Kinder von uns besucht. Wir stellten fest, dass alle Mädchen und Jungen eine Klassenstufe weitergekommen sind. Darüber hinaus äußerten sich die Lehrkräfte über die aktive Mitarbeit vieler Schülerinnen und Schüler sehr positiv. Glücklicherweise kann man mittlerweile behaupten, dass die ehemaligen Straßenkinder inzwischen zu den besten Schülern gehören.

Zu dem diesmaligen Monatstreffen erwarteten wir auch Herrn Mohammad Rezaee, einen Beauftragten von SOS-Kinderdörfer-Weltweit. Er besuchte uns im Laufe des Tages mit einem Begleiter, um sich über das KUFA-Projekt "Straßenkinder und ihre Familien" zu informieren. Es wurde ein ausführliches Gespräch geführt. Er wurde nicht nur über die Arbeitsweise von KUFA informiert, sondert auch über die Intentionen unseres Vereins. Ferner bekam er eine Kopie der Vereinslizenz sowie die Namensliste der Kinder.

Herr Samandar erläuterte ihm folgende Themen:

  • Aktivitäten und Probleme, die mit der Arbeit mit Straßenkindern einhergehen
  • Transparenz der Arbeit / des Projektes
  • Art und Weise hinsichtlich der Verteilung des Geldes
  • Monatliche Einladung der Mädchen und Jungen und ihrer Familien zum Essen
  • Und weitere Programme

Zudem zeigte man Mohammad Rezaee die Profildaten der Kinder als PDF-Datei. Es wurde ihm erklärt, dass die Mädchen und Jungen aus so gut wie allen afghanischen Provinzen stammen und fünf von ihnen der religiösen Minderheit Hindu und Sikh angehören, dass Toleranz und Akzeptanz in diesem Verein höchste Priorität haben und dass Diskriminierung aufgrund ethnischer, sprachlicher, religiöser und geschlechtlicher Zugehörigkeiten vehement verurteilt wird. Außerdem wurde ihm angeboten, mit den Kindern zu sprechen und zu fotografieren. Er nahm das Angebot an. Zudem besichtigte er alle Räumlichkeiten, z. B. die Räume für die Schneiderei und dieTischlerei, und dokumentierte deren Maßangaben.

Position Art der Ausgabe Betrag in AFN/ $
1 Ausgezahlte Summe an 70 Kinder 140.000 AFN
2 Ausgezahlte Summe an 13 Kinder, die außerhalb des Programms waren 13.000 AFN
3 Ausgaben für die Küche 1.500 AFN
4 Ausgaben für ärztliche Versorgung eines Kindes 2.000 AFN
5 Ausgaben für Schulbesuche der Kinder 7.000 AFN
6 Essensausgaben der Kinder 200 $
7 Für Zia 250 $
8 Für Farid 150 $
9 Für Nawid (Lehrer??) 150 $
10 Für Murtaza (Lehrer???) 150 $

Abschließend sollte erwähnt werden, dass Kinder, die wir vor drei Monaten auf den Straßen gesehen und kennengelernt haben, den Wunsch äußern, auch in unser Programm/Projekt aufgenommen zu werden. Sie erinnern (oder besser: pochen) auf das Versprechen, das ihnen gemacht wurde.

Wenn es uns die finanzielle Lage erlaubt, werden wir im kommenden Monat 17 weitere Kinder aufnehmen, so dass die Teilnehmerzahl auf 85 ansteigen wird. Es wäre ausgezeichnet, wenn wir insgesamt 100 Kinder aufnehmen könnten. Hierzu appellieren wir an unsere Förderer, Paten und Spender, uns dabei zu helfen, unser Versprechen so schnell wie möglich zu erfüllen.

13 Kinder, die in diesem Programm teilnahmen, hatten je 1.000.- AFN erhalten.

Zum Abschluss wurde wie immer in einer freundlichen und familären Atmosphäre gemeinsam gespeist und die monatliche Unterstützung in Form von Bargeld an die Kinder ausgehändigt.

Der Text auf Dari
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