Treffen der Kinder und Familien im April 2015

Im April wurden 70 Kinder mit Ihren Familien eingeladen, es kamen aber 80 Kinder mit ihren Begleitern.

Im Monat April sind 70 Kinder mit Ihren Familien eingeladen worden, es kamen aber 80 Kinder mit ihren Begleitern. Weiterhin waren einige Studentinnen und Dozenten der Universität Kabul anwesend. Auch war der Beauftragte unserer befreundeten Förder-Organisationen "SOS-Kinderdörfer-Weltweit" und des Östereichischen Vereins "Gutes Tun", Herr Mohammad Resai, war eingladen.

Die Kinder und die Gäste wurden von Herrn Samandar, dem seelischen Vater aller Straßenkinder, und unserem Projektleiter Herrn S. Nematullah Zia, sowie unseren Betreuern und Ausbildern, herzlich begrüßt. Zunächst stellte Herr Samandar den Anwesenden Herrn Resai vor und erklärte den Grund dessen Anwesenheit. Herr Resai ist von den beiden oben genannten Organisationen beauftragt worden, einen aktuellen Lagebericht über die Arbeit unseres Projekts "Straßenkinder und Familien" anzufertigen, auf dessen Grundlage man über die zukünftige Unterstützung und Erweiterung des Projektes hier in Deutschland beraten kann.

Herr Resai war auch diesmal mehrere Stunden geblieben, hat mit einzelnen Kindern und kleinen Gruppen gesprochen, und war bei der Übergabe der monatlichen Unterstützung anwesend.

Nach der Vorstellung und den Gesprächen mit Herrn Resai berichteten die Lehrer und Ausbilder von ihrer Arbeit mit den Kindern und arbeiteten anschließend mit ihnen in Gruppen.

Herr Samandar führte zunächst die Lesestunde in einer lockeren, liebevollen Stimmung draußen in dem schönen großen Innenhof-Garten, welchen wir bis jetzt nur einmal im Monat nutzen konnten und hoffentlich bald mit Unterstützung unserer befreundeten Organisationen und Spendern täglich unseren Kindern zur Verfügung stellen können. Es wurde aus verschiedenen Büchern und Zeitschriften gelesen und anschließend über die Inhalte diskutiert. Ein reger Meinungs- und auch Erfahrungsaustausch fand statt.

Aus der bekannten, fortschrittlichen Zeitung „Acht Uhr Morgens" wurde ein Artikel über den Zustand des Landes gelesen, was zu einer angeregten und fruchtbaren Diskussion führte. Man stellte letztendlich fest, dass in allen Bereichen (allgemeine politische Lage, Sicherheit, Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Armut, Drogenprobleme) die Entwicklung rückschrittlich war.

Weiterhin erzählten die Kinder von ihren Erlebnissen in der Schule.

In den handwerklichen und künstlerischen Bereichen zeigen die Kinder eine gute Entwicklung. Alle Kurse werden grundsätzlich allen Kindern angeboten, in der Tischlergruppe ist auch ein Mädchen. Selbstverständlich dürfen die Jungen auch schneidern lernen, wenn sie das möchten.

Zur Zeit liegt das Interesse der Mädchen allerdings eher beim Malen und Nähen und das der Jungen beim Tischlern.

Unsere jungen Tischler sind nun in der Lage, jegliche Gebrauchsmöbel, wie Tische, Stühle, Betten, Bänke u.s.w. kunstvoll anzufertigen. Inzwischen möchten mehr Kinder in der Werkstatt lernen, so dass wir, obwohl in Schichten ausgebildet wird, bald trotzdem einen größeren Werkraum benötigen.

Auch unsere kleine Schneiderei wächst zur Freude unserer lieben kleinen Mädchen. Sie freuen sich, von ihrem herzlichen, freundlichen Meister Neues zu lernen.

Auch an diesem Angebot wächst das Interesse, so dass wir bald mehr Nähmaschinen brauchen, eine zweite konnten wir glücklicherweise bereits anschaffen.

Zu Mittag setzten sich alle gemeisam auf den Boden an den Großfamilien-Distarchan („Esstisch", trad. auf dem Boden) und es wurde gemeinsam gegessen.

Anschließend wurde das monatliche Unterstützungsgeld ausgehändigt, diesmal von den eingeladenen Studentinnen. Zu jedem Kind sagten sie einige aufbauende und zum Lernen motivierende Worte.

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