Die Kinder und deren Familien oder sonstigen Begleitpersonen wurden diesmal zu dem regulären monatlichen Treffen am 30.10.2015, 9 Uhr, in das Haus von KUFA eingeladen. Es haben 85 Straßenkinder mit Begleitern daran teilgenommen.
Es gab verschiedene Programme, die den Tag für die Teilnehmer lehrreich und angenehm machten.
Als erstes bildeten die Kinder einen großen Kreis und wurden von den Lehrern herzlich begrüßt. Nach der Begrüßung wurde über Drogenkonsum bzw. über Drogen im Allgemeinen und ihre Schäden gesprochen. Es wurde den Kindern deutlich gemacht, dass sie keine Drogen, wie z. B. Haschisch, Alkohol, Zigaretten usw., konsumieren sollten, da sie sich dadurch selbst schädigen und letztlich ihre Zukunft ruinieren. Die Kinder wurden dazu ermutigt, sich bei eventuellem Drogenkonsum unseren Lehrkräften anzuvertrauen, damit ein Weg gefunden werden kann, sich von Drogen zu befreien. Wer dies nicht tut und Drogen konsumieren will, muss seinen Platz in unserem Projekt räumen.
Danach wurde aus dem Buch „Zedegi“ über die Thematik unangemessenes Verhalten eine Kurzgeschichte vorgelesen:
„In einem Dorf in Italien lebte ein kleiner Junge, der durch seine scharfe und böse Zunge viele seiner Mitmenschen verletzte. Eines Tages gab ihm sein Vater ein Säckchen voller Nägel und sagte ihm: „Jedes Mal, wenn du einem Menschen durch dein Verhalten wehtust, nagle einen dieser Nägel in die Wand des Stalls.“
Am folgenden Tag schlug der Junge 20 Nägel in die Wand. Daraufhin sagte sein Vater dem Jungen, er solle versuchen und darauf achten, Menschen immer weniger zu verletzen. Im Laufe der Zeit reduzierte sich die Anzahl der Nägel.
Tage sind vergangen und der Vater schlug seinem Sohn vor, sich bei den Menschen zu entschuldigen und bei jeder Entschuldigung je einen Nagel aus der Wand zu entfernen.
Ein paar Tage später kam der Junge fröhlich zu seinem Vater und sagte, alle Nägel seien nun aus der Wand entfernt worden. Beide gingen in den Stall und der Vater lobte seinen Sohn. Dabei sagte der Vater: „Bravo, mein Sohn! Aber schau dir die Wand genauer an. Wie du siehst, ist die Wand voller Narben und nicht mehr eben. Auch bei Menschen hinterlässt du solche Narben, wenn du sie beleidigst. Wenn du einen Menschen mit dem Messer stichst und dich danach tausend mal entschuldigst, mindert dies nicht seine Schmerzen, und er wird die Narben trotzdem behalten.“
Der Mathematik- und Physiklehrer führte einen Leistungstest durch und erinnerte die Schülerinnen und Schüler daran, dass sie sich für die kommende Jahresabschlussprüfung gut vorbereiten sollen. Die Prüfung wird in wenigen Monaten stattfinden. Schülerinnen und Schüler, die zu den Klassenbesten gehören werden, bekommen von KUFA eine Auszeichnung und einen Preis. Kinder, die die Prüfungen nicht bestehen, weil sie das Lernen vernachlässigen, müssen ihren Platz in unserem Projekt frei machen für Kinder, die gerne lernen wollen. Des Weiteren wurde darauf hingewiesen, dass die Kinder den Schulstoff täglich üben und wiederholen sollen und gern bei Bedarf die Nachhilfeangebote in unserem Haus in Anspruch nehmen können.
Die Tischler kontrollierten und zeigten die angefertigten Gegenstände und gaben einen Bericht über die Entwicklung der Kinder, bzw. Jugendlichen. Sie sagten, dass sie talentiert sind und ihr Bestes geben und gewillt sind, dieses Handwerk zu erlernen. , Die Tischler ermutigten die Kinder, weiter so gut zu arbeiten und immer mehr dazu zu lernen, denn die schlimmste Strafe für einen Meister sei es, wenn ein Lehrling immer der Lehrling des Meisters bleibt.
Das vorher erworbene Strickmaterial wurde an Mädchen ausgeteilt. Eine Frau lehrte die Grundlagen des Strickens. Einige der Kinder lernten die Basics rasch. Andere wollen es bei der nächsten Sitzung lernen. Kinder, die die Grundlagen des Strickens gelernt haben, bekamen auf ihren Wunsch etwas Material ausgehändigt, damit sie zu Hause, beispielsweise Handytaschen, stricken können. Die fertigen Handytaschen werden dann vorgezeigt.
Das Fotografieren war ebenso ein Thema des Programms. Es wurde sowohl theoretisch als auch praktisch behandelt. Außerdem bekamen die Kinder Hausaufgaben dazu, die sie bis zum nächsten Treffen erledigen sollten.
Anschließend wurde in Familiärer, freundlicher Atmosphäre gemeinsam gegessen. Zum Schluss erhielten alle Kinder ihre monatliche Unterstützung.