Bericht über die KUFA-Jahresversammlung vom 1. Oktober 2016

Am 01.10.2016 fand die Jahreshauptversammlung von KUFA in Hamburg statt. Die wunderbare Location in Barmbek, das Dostan Kochstudio von Arman Marzak, war ein würdiger, schöner und sehr geeigneter Ort für die Versammlung.

Die Teilnehmer, die aus ganz Deutschland angereist waren, wurden mit leckerem Fingerfood und Getränken begrüßt.

Die Versammlung der anwesenden 26 Mitglieder begann um 15 Uhr in freundlicher Atmosphäre. Zur Versammlungsleiterin wurde Frau Najia Afshari und zur Protokollführerin Frau Denise Lösing gewählt. Frau Afshari erteilte das Wort Herrn Rahman Nadjafi.

Herr Nadjafi sprach insbesondere den Personen seinen Dank aus, die im Laufe der Jahre in unterschiedlicher Form die Arbeit von KUFA in besonderer Weise unterstützt haben.

Einige von ihnen waren anwesend, wie z.B. unser Mitgründer Herr Ole Ohlenbostel, welcher dem Komitee von Anfang an materiell und ideell zur Seite stand; Herr M. Moshref, der Gründer der Ortsgruppe Berlin 1980 und Mitgründer und Herausgeber der Afghanistanblätter, dem Sprachorgan des Komitees; die Berliner "Jungs" (Navin, Tamim, Nabil, Nadim, Wahid und Thavid), welche im Laufe der letzten drei Jahre nach ihren Möglichkeiten KUFA finanziell und mit Aktionen (Thavid) stark unterstützten. Drei von ihnen haben außerdem eine Patenschaft von 40 € für jeweils ein Kind übernommen.

Auch die Gründung der Ortsgruppe München durch Frau Aryan Amadi und ihren Mann, Herrn Baktash Amadi, bezeichnete Herr Nadjafi als eine große Bereicherung für KUFA.

Er betonte, dass KUFA seit seiner Gründung sehr gute Arbeit geleistet hat und hob besonders hervor, dass das Verhältnis von eingesetzten Finanzen zu geleisteter Arbeit hervorragend war und ist.

Weiter berichtete Rahman Nadjafi von den verschiedenen Einnahmequellen, welche die Arbeit überhaupt ermöglicht haben, z.B. Spenden einzelner Personen, Siftungen, Institutionen und Beiträge staatlicher Einrichtungen. Dabei würdigte er besonders die Rolle der Musiker. Sie waren von Anfang an dabei, und einige von ihnen traten wiederholt in Deutchland und Spanien auf, um KUFA zu unterstützen. Sie ermöglichten die Reise nach Afghanistan im Jahr 2002, bei der Rahman Nadjafi, Herr Ohlenbostel und Herr Weirauch 43.000 € im Gepäck hatten, um in Kabul den Aufbau des Frauen- und Waisenhauses in Angriff nehmen zu können.

Herr Nadjafi fuhr mit seinem Bericht fort: Bis 2008 wurde das Projekt, welches sich hervorragend entwickelt hatte, vorbildlich und fortschrittlich geführt. 2008 wurde das Haus allerdings zum Opfer von Gier und Korruption: Frau Gailani, eine mächtige Politikerin, setzte sich über gültige Verträge hinweg und ließ das inzwischen gut ausgebaute Frauen- und Waisenhaus (es gab Werkstätten, Gärten, Ausbildungsstätten, eigene Wasserversorgung, ein Backhaus und Weiteres) beschlagnahmen, um für sich ein Gästehaus daraus zu machen. Gegen die Korruption in Afghanistan war KUFA machtlos. Es war ein Schock für die Frauen und Kinder und für alle KUFA-Mitarbeiter (nachzulesen auch auf der Webseite von KUFA).

Nach kurzer Regeneration beschloss KUFA, sich den unzähligen Straßenkindern Kabuls zu widmen. Mit 30 Kindern und einem kleinen Budget, welches durch Patenschaften und Spenden gesichert war, begann die Arbeit an dem neuen Projekt.

Dank der Anwesenheit von Baqi Samandar als seelischem Vater der Kinder war es möglich, das Projekt im Sinne von KUFA aufzubauen. Die direkte Hilfe für die Kinder und deren Familien gründete von Anfang an auf Gleichberechtigung der Geschlechter, Toleranz dem Einzelnen wie auch verschiedenen Religionen und Volksgruppen gegenüber, sowie der Förderung freien und klaren Denkens. Althergebrachte Traditionen wurden stets kritisch hinterfragt. Das Projekt wurde ein voller Erfolg, obwohl die Finanzierung über die Jahre hinweg nicht immer einfach war.

Dank der Öffentlichkeitsarbeit, bei der Carsten Hansen (Texte und Veröffentlichungen auf der Website) und Bernhard Schillo (Grafiker) sehr gute Arbeit geleistet haben, konnten neue Spender und Paten gefunden werden. Auch Institutionen und Organisationen wurden auf KUFA aufmerksam. Autoren eines Schulbuchverlages stellten KUFA's Arbeit in einem Politiklehrbuch für Jugendliche als Frieden schaffend vor.

Vorstellung von KUFA im Lehrbuch

Weiter berichtete Herr Nadjafi, dass vor zweieinhalb Jahren Frau Gudrun Hörmann, Vorsitzende des Vereins „Gutes tun“, über unsere Internetseit auf die KUFA-Arbeit aufmerksam wurde. „Gutes tun“ ist eine österreichische Organisation, welche sich für afghanische Flüchtlinge einsetzt. Sie kam zu einem Gespräch nach Hamburg und versprach Unterstützung.

Überzeugt von der Arbeit von KUFA machte Frau Hörmann wiederum Dr. Vyslozil, den Vorsitzenden von SOS-Kinderdörfer-Weltweit, auf KUFA aufmerksam. Zum großen Glück für die Kinder und deren notleidende Familien in Kabul ist auch er gewillt, mit seiner Organisation die Arbeit von KUFA zu unterstützen.

Das Straßenkinderprojekt konnte durch den Gewinn der beiden Organisationen als Partner in den letzten zwei Jahren gute Fortschritte machen. Es wurde möglich, ein Haus mit Garten in Kabul zu mieten und die Anzahl der Kinder von 30 auf 100 zu erhöhen. Die Kinder und Familien können das Haus täglich besuchen und dort Nachhilfeunterricht erhalten sowie verschiedene Kurse wie Tischlern, Weben, Computer u.a. besuchen (weitere Infos auch unter www.kufaev.de).

Nach dem ersten Treffen mit Dr. Vyslozil im Oktober 2014 unterstützte SOS-Kinderdörfer-Weltweit KUFA mit 9.000 €, 2015 mit 20.000 € und in diesem Jahr mit 60.000 €. Unser Mitglied Afschin Payman Samandar, welcher bei dem Straßenkinder-Projekt bereits ein Praktikum absolviert hatte, erhielt ein Stipendium und einen Praktikumsplatz bei SOS-Kinderdörfer-Weltweit. Mit dieser Erfahrung wird er die Arbeit von KUFA bereichern können.

Nadjafi berichtete weiter, dass die monatlichen Kosten zur Finanzierung des Straßenkinder-Projekts auf ca. 10.000 € angewachsen seinen. Um diese Finanziereung zu sichern, ist eine neue Vereinbarung mit SOS-Kinderdörfer-Weltweit getroffen und unterschrieben worden, welche die weitere Zusammenarbeit festlegt.

Besagte Vereinbarung und eine Grußadresse von Dr. Vyslozil wurden vorgetragen. Nadjafi würdigte die Zusammenarbeit als großen Gewinn, und beendete seine Rede mit dem Wunsch, dass KUFA zukünftig immer mehr Kinder und Familien in das Projekt aufnehmen kann, denn die Zahl der Straßenkinder in Kabul liegt bei über 200.000.

Frau Afshari kam zum nächsten Tagesordnungspunkt, der Änderung der Satzung. Frau Nadjafi las den Entwurf der neuen Satzung vor, und Ergänzungen und Änderungen der Satzung wurden einstimmig beschlossen.

Der alte Vorstand wurde entlassen. Der neue Vorstand wurde wie folgt einstimmig gewählt:

Vorstand im Sinne des BGB
Vorsitzender: Rahman Nadjafi
1. stellvertretender Vorsitzender: Afshin Payman Samandar
2. stellvertretende Vorsitzende: Najia Afshari
Kassenwart: Ole Ohlenbostel
Schriftführerin: Ulrike Nadjafi

Vorstand im Sinne der Satzung
Berater, Beobachter: Dr. Vyslozil
Grafik: Bernhard Schillo
Internet: Carsten Hansen
Vertreter der Ortsgruppen: Aryan Ahmadi (München), Mirawar Mushref (Berlin), Simin Nadjafi Hinrichs (Spanien)

Zum Schluss dankte Nadjafi seinem Sohn Arman Marzak für dessen Arbeit für KUFA und die hervorragende Bewirtung bei dieser Jahresversammlung. Anschließend lud er die Anwesenden ein, sich an dem hervorragenden Buffet mit warmen Speisen zu bedienen, welches während der Sitzung von Arman Marzak und seinen freundlichen Mitarbeitern vom "Dostan Kochstudio" zubereitet wurde.

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